Klobunzele

  -Zwiefacher-

Melodie frei nach "Unsre alde Kat mecht a no" aus dem Oberbayrischen. "Im Kohlhunder Weiher habe ich das Schwimmen gelernt". Heute beginnt am Kuhstallweiher ein nach dem Klobunzele benannter Naturlehrpfad.


Das Klobunzele von Kohlhunden

Das Kolubunzele vom Kohlhunder Weiher bei Martoberdorf war ein lustiges Wassermännle, dem man allen Unfug zutrauen konnte. Das kaum eine Elle große Kerlchen hatte einen langen, grünen Bart, den es mehrmals um seinen kugeligen Bauch wickelte. Sonst putzte es sich gar wunderlich mit Seerosenblättern auf. Rief man seinen Namen dreimal laut über den See, dann tauchte das Klobunzele im Wasser auf, lachte die Leute vergnügt an und schlug Purzelbäume vor lauter Freude. Wenn man aber nur zweimal rief, dann war es bitterböse und warf dem Rufer eine klatschende Welle ins Gesicht, ohne sich zu zeigen. Als einmal zwei halbwüchsige Burschen von Lengenwang das Klobunzele zum Narren halten wollten und bald zweimal, bald fünfmal schrieen, wurde es fuchsteufelswild. Wie getaufte Mäuse kamen die Buben heim. In der Marktoberdorfer Gegend ging die Redensart: ,,Der schwitzt, wie wenn er`s Klobunzele gruefe hätt!"

Allgäuer Sagen, hrsg. Hermann Endrös und Alfred Weitnauer - mit freundlicher Genehmigung des Franz_Brack-Verlag, Altusried

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